Warum ich Thunderbird mag
Seit vielen Jahren benutze ich Thunderbird als meinen primären E-Mail Client. Ich weiss nicht mehr genau warum aber irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt und mir gefiel, wie einfach es war einen E-Mail Account auf ein neues System umzuziehen.
Vor kurzem wurde ich daran erinnert, warum ich mir open-source software, die mit Fokus auf Privatsphäre entwickelt wurde, ausgesucht habe.
Ich war auf der Suche nach einem neuen Job und hatte mich bei einigen Recruitern auf LinkedIn gemeldet. Nach ein paar Nachrichten und Telefonaten bekam ich eine E-Mail von einem bestimmten Recruiter mit Links zu verschiedenen Jobangeboten. Die Linktexte waren die Urls verschiedener Firmenseiten und bekannter Jobportale, weshalb ich nicht so aufmerksam auf die Linkziele schaute.
Als ich auf den ersten Link klickte, öffnete sich ein Pop-up mit einer Warnung, dass der Linktext nicht dem Linkziel entsprach. Ich schaute mir das Html genauer an und entdeckte, dass die Linkziele alle zu einer Linktracking Seite führten, welche mich dann auf das eigenliche Linkziel weiterleiten würde. Ich war nicht besonders glücklich.
Als ich bei dem Recruiter nachfragte, warum das Tracking nicht wenigstens etwas offensichtlicher gekennzeichnet wäre, bekam ich die Antwort, dass das seine Software um potentielle Klienten zu managen, halt so konfiguruert wäre. Ich ließ ihn wissen, dass ich mich so wohl dabei fühlen würde und erinnerte ihn daran, dass andere Klienten vielleicht ein ähnlich negatives Erlbenis haben könnten, wenn sie herausfinden würden, dass er auf diese Weise ihre Klicks trackt.
An diesem Tag war ich sehr von Thunderbird beeindruckt. Da ich es schon seit Jahren nutze sehe ich die Privatsphären Features als selbstverständlich an und achte nicht mehr viel darauf. An diesem Tag wurde sie mir wieder in Erinnerung gerufen und ich bin Mozilla und den vielzähligen Mitwirkenden in der Community dankbar, dass sie ihre Zeit gespendet haben um ein tolles Stück Software zu programmieren.